Die Geschichte des Brotes
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Geschichte des Brotes
Es braucht nicht viel, um ein Brot zu backen – Mehl, Hefe, Wasser und Salz. Und doch ist das Bäckerhandwerk eine große Kunst. Ein Handwerk, das angesichts des zunehmenden Einsatzes von Maschinen immer mehr verloren geht. Die Geschichte des Brotes ist Jahrtausende alt. Wir haben für Sie recherchiert und mehr erfahren.
Vom Getreidebrei zum Brot – die Anfänge
Brot hat eine Jahrtausende alte Geschichte. Es begleitet die Menschheit seit langer Zeit und ist als Grundnahrungsmittel nicht wegzudenken. Und das nicht nur in begrenzten Gebieten, sondern in allen Kulturen und Ländern dieser Welt. Die Geschichte des Brotes begann mit dem Getreidebrei. Vor 22.000 Jahren begannen die Menschen damit den Getreidebrei auch zu backen. Das waren die Vorgänger des Brotes, wie wir es heute kennen. Was viele nicht wissen, ist, dass Brot die Menschen sesshaft gemacht hat. Doch warum? Vor 11.000 Jahren fingen die ersten Völker an, Getreide anzubauen. Das führte dazu, dass die Menschen nicht mehr umherzogen, sondern an einem Standort blieben. Aus dem Getreide wurden Brote hergestellt. Bis vor 6.000 Jahren gab es nur Fladenbrote. Das wäre bis heute der Fall, wenn die Ägypter nicht den Sauerteig erfunden und Backtöpfe über den Teig gestülpt hätten. Unter den Töpfen konnte das Brot aufgehen und wurde nicht mehr fladenförmig. Das war der Beginn der Brotlaibe, wie wir sie heute beim Bäcker kaufen.
Der erste Sauerteig
Zu der Erfindung des Sauerteigs kamen die Ägypter eher durch Zufall. Tatsächlich war es so, dass wir einem vergessenen Klumpen Teig den heutigen Sauerteig verdanken. Durch die längere Ruhezeit haben sich natürliche Hefepilze und Milchsäurebakterien gebildet, die den Teig gären lassen und ihn somit lockern. So wurde der Teig fluffig und der Sauerteig wurde erfunden.
Verschiedene Sorten entwickeln sich
In Ägypten galt das Brot als Symbol der Götter. Die Menschen gingen davon aus, dass die Götter das Brot backen erfunden hatten. Es gab bereits mehr als 30 Brotsorten in Ägypten, als die Römer die Backkunst in Europa verbreiteten. Unter ihnen wurde auch die Mühlentechnik weiter ausgebaut. So war es möglich, dass sehr viel feineres Mehl gemahlen wurde. Vollkorn galt zu diesen Zeiten noch als ein Nahrungsmittel für Arme. Das lag daran, dass dieses reichhaltige Brot weitaus länger satt hält, als Weißbrot. Weißbrot wurde von der oberen Schicht bevorzugt und für besonders wertvoll gehalten.
Das Brot im Mittelalter
Im Mittelalter wurde der Beruf des Bäckers richtig eingeführt. Es wurden strenge Vorschriften für das Handwerk erlassen. Nicht mehr jeder konnte einfach Bäcker werden. Wer Bäcker werden wollte, musste eine Ausbildung bei einem Bäckermeister machen. In Zeiten des Mittelalters war das Bäckerhandwerk noch mit sehr großer körperlicher Belastung verbunden. Erst die Industrialisierung hat die harte körperliche Arbeit vereinfacht. Während früher jeder Zeig von Hand gerührt und geknetet wurde, übernehmen das heutzutage häufig Rühr- und Knetmaschinen. Auch die Öfen sind heute weitaus angenehmer zu bedienen, als es im Mittelalter der Fall war.
Das Brot in der heutigen Zeit
Das Bäckerhandwerk geht in unserer heutigen Gesellschaft leider immer mehr verloren. Traditionelle Handwerksbäcker werden von den großen Discountern und Ketten zunehmend verdrängt. Damit gehen auch das Wissen und die Erfahrung immer mehr verloren. Allzu häufig werden künstliche Zusatzstoffe hinzugefügt oder dem Teig nicht mehr die notwendige Zeit zum Reifen gegeben.
Deswegen legen wir besonders großen Wert auf die traditionelle Backkunst. Unsere Bäckereien sind Handwerksbäcker mit einer langen Historie. Der Teig wird noch immer von Hand geknetet und altbewährte Familienrezepte machen das Geschmackserlebnis perfekt. Es ist uns wichtig, die Geschichte des Brotes und des Bäckerhandwerks weiterzuführen und unseren Teil dazu beizutragen.
Obwohl das Brot seine Anfänge in Ägypten hat, ist Deutschland heute die unangefochtene Nummer 1, wenn es um Brot geht. Unglaubliche 3.200 verschiedene Brotsorten gibt es alleine bei uns. Und deutsches Brot ist in der ganzen Welt bekannt und beliebt. Nicht umsonst wurde die deutsche Brotvielfalt von der UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt.